Ab morgen (1. August 2014) müssen Unternehmen und Vereine in Europa ihre Lastschriften und Überweisungen im einheitlichen SEPA-Format einreichen. Die Bezeichnung SEPA steht für Single Euro Payments Area, den einheitlichen Zahlungsverkehrsraum in Europa.
Stichtag im Februar auf August verschoben
Eigentlich war schon der 1. Februar 2014 Stichtag, aber weil vor einem halben Jahr viele Unternehmen von ihren Zahlungsprogrammen her noch nicht bereit für SEPA waren, verlängerte die EU-Kommission die Frist um diese sechs Monate, wir berichteten darüber. So sollte ein Zahlungschaos vermieden werden, bei dem Mitarbeiter und Lieferanten eventuell nicht an ihr Geld gekommen wären.
Dieses Mal ohne Zahlungschaos?
Die Deutsche Bundesbank ist sicher, dass die Umstellung ohne nennenswerte Probleme gelingt. Für die Mehrzahl der Unternehmen, öffentlichen Kassen und Vereine seien die SEPA-Zahlungen schon der Normalfall, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Schon im Juni hatten neun von zehn Überweisungen in Deutschland das SEPA-Format, der Anteil der SEPA-Lastschriften lag da bei 84 Prozent.
Was geschieht mit Nachzüglern?
Unternehmen, die wirklich zu spät umstellen, müssen damit rechnen, die ihnen von den Banken zusätzlichen Kosten berechnet werden. Denn für die Banken bedeutet eine Zahlung im alten Format dann mehr Aufwand, sie müssen die Daten selbst in das neue Format umwandeln.
Auch bei Lastschriften, bei denen die nun notwendige Erlaubnis für den Einzug der Bank nicht vorliegt, muss sie gesondert nachhaken – oder sie verweigert grundsätzlich den Einzug und es kann kein Geld abgebucht werden.
Ändert sich zum 1. August etwas für Privatleute?
Wer als Privatmann nicht will, muss auch weiterhin nichts bei seinen Bankgeschäften ändern. Seine Überweisungen im alten Format werden auch nach dem 31. Juli nicht ins Leere laufen. Noch bis zum 1. Februar 2016 können Verbraucher die alte Kombi von Kontonummer und Bankleitzahl nutzen.
Diese Angaben werden dann von der Bank für Privatpersonen gebührenfrei in das neue Format umgewandelt, wobei nicht nur Unternehmen, sondern auch viele Privatleute in den vergangenen Monaten schon Erfahrungen mit der neuen Kontonummer IBAN gesammelt haben. Einzugsermächtigungen und Daueraufträge laufen ja ohnehin normal weiter.