Zwei der wegen ihrer demonstrierten rechten Gesinnung unter Beschuss gekommenen Jungen Piraten haben sich gegenüber Golem geäußert und betont, sie hätten keine rechte Gesinnung.
Der stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Piraten Nordrhein-Westfalen Alexander Schilling hatte in seinem Twitter-Profil den Reichsadler der NSDAP mit dem Piratenlogo abgebildet.
Wenn man die Stellungnahme von Herrn Schilling aufruft, greift man sich aber so richtig an den Kopf. Wie kann jemand, der so etwas schriftlich zusammenstammelt, stellvertretender Landesvorsitzender einer Partei sein, die schon in vielen Parlamenten vertreten ist?
Machen Sie sich anhand dieser Visitenkarte selbst ein Bild von diesem “Vorsitzenden” – hier eine wörtliche Wiedergabe seiner Stellungnahme, in der die intellektuellen Mängel deutlicher sind als die reichlich vorkommenden Fehler bei Rechtschreibung und Zeichensetzung:
Stellungnahme
Das was passiert ist war ungeschickt. Nein es war schlimmer, es war dumm. Ein dummer Fehler, der nicht gewollt war. Ich bedauere mein Vorgehen und meine fehlende Kommentierung des Bildes. Mir tut es unendlich Leid und ich schwöre, dass mir soetwas nie wieder passiert. Ich hoffe, dass ihr meine demütige Entschuldigung annehmen kÃnnt und wollt
Vorwort: Es geht jetzt um genau das was in der hier steht. Ich sehe den dringenden Bedarf einer Klarstellung, dem ich hiermit nachkomme.
WICHTIG: Unten findet ihr wichtige Updates zur Stellungnahme. Bitte lesen. Das letzte ist vielleicht wichtiger als der halbe Text davor.
Ich bin angewidert, dass man mich mit Faschist*innen auf eine Ebene stellt und mir nachsagt, wie auf popcornpiraten.de geschehen, eine politisch rechte Tendenz zu haben. Eine solche habe ich nämlich nicht! Ich dokumentierte diesen Bildschirminhalt fotografisch und holte mir im via Twitter Hinweise zum Umgang mit solchen Missetaten, da mir transparenz und aufklärung sehr wichtig ist. Dank vieler Unterstützer*innen konnte ich den Vorfall klären und verhindern, dass sich soetwas in meinem Beisein wiederholt. Das Foto des Bildschirminhalts war bis Anfang Februar auf meiner Twitterseite zur Einsicht verfügbar. Dann wurde es wie alle meine Bilder mit einem jüngeren Datum als dem ersten Februar 2013 entfernt.
Über die hohen wellen die die erneute Veröffentlichung des Bildes schlägt, bin ich froh, da es mich beruhigt zu wissen, dass es so viele antifaschistische Mitmenschen, vor allem auch Jugendliche, gibt, die gegen rechtes Gedankengut kämpfen wollen, kämpfen und kämpfen werden. Es bestärkt meinen Glauben an eine offene Gesellschaft, die frei von diskriminierung ist.
Vor 81 Tagen, als das Bild durch Twitter ging, konnte ich den Beteiligten persönlich erklären, worum es ging. Heute sind es zu viele und schreibe ich dieses Statement, damit auch ihr die Hintergründe hinter diesem Bild versteht. Müsste ich erneut ein solches Bild veröffentlichen machte ich vor allem eines anders: Ich ließe es niemals unkommentiert stehen, damit kein Mitmensch sich verletzt fühlt oder misstrauen gegenüber mir oder den Jungen Piraten hegt.
Aber jetzt nochmal im Klartext um alle Missverständnisse aus dem Weg räumen, damit keine*r ernsthaft behaupten kann, mich falsch verstanden zu haben: Ich distanziere mich von rechtem, faschistischen autoritärem und menschenverachtendem Gedankengut. Ich veruteile es antifaschistisch und tolerant denkende Menschen wie mich in einer Reihe mit Nationalisten und intoleranten Menschen aufzuzählen.
Natürlich kann ich nur für mich und meinen Landesverband sprechen, aber ich bin überzeugt, dass der Bundesverband unsere Ideale teilt. Daher fordere ich vehement, dass der Vorstand bei sich erhärtenden Verdachtsmomenten umgehend Mittel, bis zum Vereinsausschluss ergreift. Bei uns ist kein Platz für Intoleranz!
Update 11.04.13 01:28: Für eine genauere Betrachtung der Vorfälle ist für heute Abend ein Podcast im Krähennest angesetzt. Bei Fragen bin ich auch via Twitter erreichbar (Link unten).
Update 2 11.04.13 15:56: Eine Sache habe ich aber noch nicht deutlich genug herausgestellt. Eigentlich wollte ich es heute Abend im Podcast klarstellen, aber es muss jetzt passieren, weil es schon gestern hätte passieren müssen. Ich will jetzt keine Phrasen sondern ganz klare Worte: Das was passiert ist war ungeschickt. Nein es war schlimmer, es war dumm. Ein dummer Fehler, der nicht gewollt war. Ich bedauere mein Vorgehen und meine fehlende Kommentierung des Bildes. Mir tut es unendlich Leid und ich schwöre, dass mir soetwas nie wieder passiert. Ich hoffe, dass ihr meine demütige Entschuldigung annehmen könn und wollt.
Da kann man nur sagen: Besser keine Stellungnahme als so eine! Inzwischen hat Alexander Schilling seine Twitter-Seite offensichtlich gelöscht. Jetzt wäre es an der Zeit, auch seine Piratenlizenz zurückzugeben und seinen “Verein” zu verlassen…
Foto: CC wiki.junge-piraten.de