Ein gerade in Kraft getretenes Gesetz verbietet Online-Händlern in Frankreich, Rabatte auf Bücher zu geben oder Bestellungen kostenlos zu versenden.
Die auch als “Anti-Amazon“-Gesetz bezeichneten Regelungen haben nach einem Bericht des Wall Street Journal das Ziel, die heimischen Buchhandlungen vor der Online-Konkurrenz des Buchriesen aus den USA zu schützen. Normale Buchhandlungen mit Ladengeschäft könnten nach wie vor die in Frankreich erlaubten Rabatte von bis zu fünf Prozent gewähren.
Typische Reaktion von Amazon
Und schon hat Amazon darauf reagiert: Rabatte sind ab sofort gestrichen und für Buchlieferungen werden jetzt auch Versandkosten erhoben – allerdings nur in Höhe von einem Cent. Das entspricht dem gesetzlich zugelassenen Minimum.
Mitglieder des kostenpflichtigen Prime-Programms können auch weiterhin versandkostenfrei bestellen, hieß es in einer Mitteilung des Online-Händlers.
Primegegen Amazon auch in anderen Ländern
“In den USA, Deutschland und Großbritannien organisieren sich bereits Verlage und Buchhändler gegen den nicht akzeptablen Marktdruck, den Amazon ausübt“, erklärte der französischen Buchhandelsverband SLF und begrüßte dass es nun auch in Frankreich dahin kommen könnte.
Die Notwendigkeit für ein solches Gesetz sei offensichtlich gewesen. In Deutschland muss sich Amazon unter anderem mit einer Kartellbeschwerde des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels auseinandersetzen, und auch mit einem Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Verdi.