Die Sendung “Presseclub – Wie fair ist Leiharbeit?” läuft noch, ich habe aber jetzt abgeschaltet. Von Ausbeutung sprach da niemand, man nennt das wirklich “Aufstiegschancen”. Aufstieg für Arbeitssklaven, die nur ein paar Wochen im Land ausgebeutet werden?
Nicht ein kritisches Wort zu den Vorfällen bei Amazon – Moderator Jörg Schönborn redet nicht nur alles im Sinne von Amazon und anderen Ausbeutern schön, sondern hat auch durch die Auswahl von zwei gewieften Journalisten von Capital (Maike Rademacher) und Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (Rainer Hank) als Pro-Leiharbeitsfraktion gegen einen offensichtlich völlig überforderten Jungjournalisten und Mitverfasser des Amazon-Berichtes (Peter Onneken) vom Hessischen Rundfunk mit der normalerweise durchaus engagierten Frau Ulrike Herrmann von der TAZ die Weichen gestellt.
Es tat körperlich weh, was die gutsituierten Herrschaften da als “normale, gute Entwicklung” darstellen. Bevor es mir hochkam, habe ich nach Zweidrittel der Sendung abgeschaltet – es war einfach unerträglich.
Ich hatte den Eindruck, als wolle sich das Erste mit dieser Presseclub-Sendung bei Amazon für den Bericht über unter falschen Voraussetzungen nach Deutschland verbrachte und hier unter Bewachung von Neonazis ausgebeutete und entrechtete ausländische Wanderarbeiter entschuldigen.
Das war kein Ruhmesblatt fürs Erste!