Ist es in diesem Jahr schlimmer als im letzten, als Obama den Friedensnobelpreis für buchstäblich Nichts bekam?
Irgendwie nein, denn die in diesem Jahr geehrten Ladies aus Westafrika und Arabien(Ellen Johnson, Roberta Gbowee und Tawakkul Karman) gelten ja als Kämpfer für Frauenrechte, und damit um das „Recht für Frauen, am Frieden mitzuwirken“, wie es ein Kommentator ausdrückte. Das ist indirekt indirekt, und wenn ich nach Nordafrika schaue, sehe ich viele Persönlichkeiten, die angemessenere Empfänger der Ehrung gewesen wären.
Aber auch ein Ja, denn Obama hatte damals als Präsident der USA die Macht, wirklich etwas für den Frieden zu tun, und der Gedanke, dass der vor jeder erbrachten Leistung vergebene Preis ihn dazu motivieren könnte, ist nachvollziehbar. Allerdings sollte man Menschen nicht für etwas ehren, was man von ihnen erhofft oder erwartet, sondern nur für das, was sie wirklich getan haben. Denn Obama hat die Erwartungen nicht erfüllt – im Gegenteil. Vielleicht sollte man den Preis von 2010 neu vergeben?
Das einzige, was mich mit der diesjährigen Vergabe des Friedensnobelpreises versöhnen kann, ist, dass ihn nicht Helmut Kohl bekommen hat.