DHL, Amazon und jetzt auch Google mit seinem Projekt Wing (Flügel) – in diesem Jahr fühlt sich wirklich jeder, der nur im Entferntesten mit Paketbeförderung zu tun hat, aufgerufen, eine Paket-Zustell-Drohne für die letzte Meile vorzustellen.
Das ist natürlich alles kompletter Unsinn, man sollte sich darauf einstellen, dass die Pakete von Amazon, Zalando & Co. auch in den nächsten Jahren nicht vom Himmel direkt vor unsere Haustüren fallen, wo zufällige Passanten dann gleich fette Beute machen können – oder sich blutige Köpfe holen, wenn nicht genug Styropor im Paket mit dem neuen Bügeleisen war.
Hinzu kommt, dass nicht jeder Zalando-Besteller oder Amazon-Kunde ein Einfamilienhaus mit Drohnen-Landeplatz im Vorgarten verfügt. Wie sollte die Zustellung denn in einem Mehrfamilienhaus in der Innenstadt ablaufen, wo die meisten Deutschen leben? Hier im Forum Lüdinghausen würde es ja vielleicht klappen – aber nur auf der Ostseite, wo ich wohne, da hat jeder Penthouse-Mieter ein kleines Stückchen Vorgarten auf dem Dach. Auf der Westseite oder gar ein Stockwerk tiefer sieht das schon schlechter aus…
Für die Nutzung von Drohnen zur umgehenden Lieferung von Waren aus dem Internet sind einfach zu viele Fragen ungeklärt:
Kann sich eine Einzelzustellung aus der Luft wirtschaftlich rechnen? Nach welchen Regeln sollen soll der automatisierte Verkehrs am Himmel abgewickelt werden? Wie werden Risiken durch mögliche Abstürze, Zusammenstöße oder einfach nur elektromagnetische Störungen durch die kleinen Flugobjekte vermieden? Wie lassen sich die Lufttransporte gegen Diebstahl oder gegen Sabotage schützen?
Auch die Unternehmen räumen ein, dass es Jahre dauern würde, bis die technischen und rechtlichen Probleme gelöst seien – wenn überhaupt. Im Grunde taugt diese Drohnenzustellung nur für eines: Als Futter für die Medien, denen es egal ist, ob sie Leute für dumm verkaufen, Hauptsache es bringt Auflage beziehungsweise Klicks.