Der “Vater” des WWW Tim Berners-Lee hat sich in einem Gespräch mit Wired ein weiteres Mal für ein dezentrales, internationales Web ausgesprochen. Der Erfinder der Auszeichnungssprache HTML und damit des World Wide Web warnte vor der Drohung, länderweise Sperrbezirke einzuführen und sagte: “Ich wünsche mir ein Web, das offen ist, international funktioniert, so gut wie möglich, und nicht auf Nationalstaaten basiert.”
Dabei ging es um das geplante Internet-Gesetz Brasiliens, auf das Berners-Lee explizit einging: “Was ich nicht will, ist ein Web, in dem die brasilianische Regierung die Daten jedes Sozialen Netzes in Servern auf brasilianischem Boden speichern lässt. Das würde es so schwierig machen, eines einzurichten.”
Der brasilianische Gesetzesentwurf würde internationale Firmen wie Facebook und Google zwingen, Daten brasilianischer Nutzer ausschließlich in Brasilien zu speichern. Es ist eine Reaktion auf die NSA-Enthüllungen und ein Versuch, Daten von Brasilianern besser vor Überwachung und Bespitzelung durch ausländische Geheimdienste wie die amerikanische NSA oder den britischen GCHQ zu schützen.