Die Regierung der USA hat jetzt angekündigt, die Verantwortung für zentrale Teile der Internet-Infrastruktur aufzugeben. Dazu gehören unter anderem die DNS-Rootzone und die IP-Adressverteilung.
Die amerikanische Regierung kündigte Freitagabend in Washington an, ihre Aufsicht über die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) aufzugeben. Die IANA ist der zentrale Baustein der Verwaltung mehrerer zentraler Infrastrukturen des Internet.
Dazu gehören sowohl die DNS-Rootzone mit den Top-Level-Domains (TLD) wie .com als auch die Vergabe von IP-Adressblöcken und Protokollnummern für die Internet Engineering Task Force (IETF)).
Die bisher für die Aufsicht zuständige National Telecommunications and Information Administration (NTIA) beauftragte jetzt die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) mit der Erarbeitung eines Vorschlag zur Gestaltung des neuen IANA-Managements zu erarbeiten.
Die besondere Rolle der USA bei der Aufsicht über IANA hatte in den letzten 15 Jahren zu vielen diplomatischen Scharmützeln geführt.Seit dem NSA-Skandal drängt auch Europa auf Internationalisierung der Internet-Verwaltung. So manche Experten sehen darin aber auch die Gefahr, dass andere, weniger liberale Saaten die Kontrolleüber das Netz erlangen könnten und raten zur Selbstverwaltung der DNS-Rootzone.
Die EU-Kommissarin für die Digitale Agenda Neelie Kroes gab sich dagegen sehr begeistert und tweetete auf Twitter, dass die Internationalisierung der ICANN schon lange politisches Ziel gewesen sei und dass die Europäische Union an der Übergangslösung mitarbeiten werde.
Kommissarin Kroes bezeichnete die Entschließung der USA als “historische Ankündigung”, die das Internet wirklich global mache.