Nach einer Meldung von Spiegel Online wird es wohl keine Europäische Ratingagentur geben. Das Prestigevorhaben scheitert wohl daran, dass die Unternehmensberatung Roland Berger nach Informationen der Financial Times Deutschland keine Investoren findet.
Eigentlich ist der Grund für’s Scheitern die Änderung des Geschäftsmodells. Bei den amerikanischen Ratingagenturen Standard & Poor’ s, Fitch und Moody’ s bezahlen die Emittenten irgendwelcher Papiere für die Bewertung und erwarten natürlich eine umso bessere Bewertung, je mehr sie dafür an “normalerweise ärmlich”, “fucking bitch” und “launisch”, wie “Standard and Poor’ s”, “Fitch” und “Moody’ s” von Finanzkabarettist Chin Meyer bezeichnet werden, bezahlt haben.
Beim “europäischen Modell” sollen nicht die Emittenten, sondern die Anleger für die Bewertung einer Anlage bezahlen, um für die europäische Ratingagentur das Geschäft mit übertriebenen Bewertungen gegen übertriebene Bezahlung uninteressant zu machen. Die Anleger fragen sich natürlich, warum sie jetzt eine europäische Ratingagentur bezahlen sollen, wenn sie die Bewertung von den Amis umsonst kriegen?
Das Oligopol von Standard and Poor’ s, Fitch und Moody’ s wird wohl leider erhalten bleiben. Besonders, wenn sogar der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) verkündet, er halte das amerikanische Oligopol im Ratingmarkt für “ein natürliches”.
Es war nicht anders zu erwarten – armes Europa.