Ebay-Gründer Pierre Omidyar, dessen Vermögen auf 8,5 Milliarden Dollar geschätzt wird, finanzierte das journalistische Angebot First Look, das nächste Woche vorzeitig an den Start gehen wird.
Zu den Angestellten gehört auch der NSA-Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald, der als Medienpartner von Edward Snowden bekannt wurde und selbst zahlreiche Berichte über NSA-Dokumente veröffentlicht hat.
Für den Start des Magazins ist dann auch eine NSA-Story – allerdings basierend auf bereits bekanntem Material – vorgesehen.
Die Ankündigung stammt von Omidyar und Eric Bates, der früher Redaktionsdirektor beim Rolling Stone war. Die beiden stellten bei dieser Gelegenheit auch drei weitere neue Kollegen vor:
Peter Maass, der als Investigativreporter schon für den New Yorker, die New York Times und die Washington Post geschrieben hat, die freie Journalisten Marcy Wheeler, die auf Emptywheel.net über Privatsphäre und Bürgerrechte bloggt, sowie Ryan Gallagher aus Schottland, dessen Geschichten bisher in Slate, Guardian, Sydney Morning Herald und Financial Times publiziert wurden.
Omidyar und Bates sagen , sie sind eigentlich “noch damit beschäftigt, ein Team aufzubauen und unsere redaktionelle Vision und Strategie zu verfeinern”. Wegen anhaltender “Bedrohungen gegen Journalisten, die über die NSA berichten” wolle man aber jetzt aber trotzdem einfach loslegen.
Der für die amerikanischen Geheimdienste zuständige Regierungsdirektor James Clapper hatte zum Beispiel Glenn Greenwald unlängst als “Komplizen” von Snowden bezeichnet, der wiederum wegen Geheimnisverrats gesucht wird.
Mike Rogers vom House Intelligence Committee ging sogar so weit, Greenwalds Informationsweitergabe an andere Medien (beispielsweise den Spiegel) mit Hehlerei zu vergleichen.
Bates und Omidyar schreiben dazu: “First Look wird für das Recht von Journalisten aller Länder eintreten, über geheime und oft kontroverse Informationen zu berichten, die sie von Quellen erhalten. Wir starten diese neue Site als Dienst an der Öffentlichkeit, um in einer transparenten und verantwortungsbewussten Weise über die drängendsten Fragen dieser Zeit zu berichten.”