Wenn man hört, wie sich die Steuerleute der großen amerikanischen IT-Unternehmen zum Thema “Ausspionieren von Internetnutzern” äußern, könnte man verzweifeln.
Google-Chairman Eric Schmift gibt im Gespräch mit Anne-Marie Slaughter, der Präsidentin der New America Foundation, bei einer Veranstaltung in New York, über das der Guardian und ZDNet berichteten, einmal mehr ein gutes Beispiel eines schlechten Beispiels:
“Spionage gibt es seit Jahren, überwacht wird auch schon seit Jahren und so weiter. Ich will da gar nicht darüber urteilen. Das liegt in der Natur der Gesellschaft”, stellte der Google-Boss, dessen Firma für Vorteile und Geld das Ausspähen der Internetnutzer durch die NSA unterstützt, bei dieser Gelegenheit fest.
Im Ausspionieren und der Verletzung der Grundrechte von Abermillionen Menschen weltweit sieht Schmidt nicht etwa die größte Gefahr. Auch nicht im Druck der Politik bzw. ihrer Geheimdienste auf Unternehmen wie seines. Für ihn liegt die einzige Gefahr der Bespitzelung angeblich darin, dass sie öffentlich geworden ist und die Internetnutzer Gegenmaßnahmen wie beispielsweise die Verschlüsselung ihrer Kommunikation treffen.
“Die wirkliche Gefahr dieser öffentlichen Diskussion ist, dass andere Länder sehr starke Verschlüsselung einsetzen – wir verwenden dafür allgemein den Begriff Balkanisiserung – und letztlich das Internet aufsplittern, sodass es sich viel stärker auf die jeweiligen Länder beschränkt.”