Bei Ebay war das Vorgehen ja sehr beliebt: Man bat einen Bekannten mit Ebay-Account, für angebotene Ware zu bieten, um den Preis hochzutreiben. Oder man nahm gleich ein eigenes „Zweitkonto“ dafür.
So ähnlich hat es nach einem Bericht im Spiegel wohl die Großbank Goldman Sachs mit den Aluminiumpreisen gemacht. Geholfen hat die britische Metallbörse London Metal Exchange (LME).
Gelockerte Vorschriften hatten Goldman Sachs vor drei Jahren den Lagerhausbetreiber Metro International kaufen lassen, der mehr als ein Viertel des auf dem Markt verfügbaren Aluminiums in seinen Lagern in der Gegend von Detroit aufbewahrt. Dann wurden die Lagerzeiten auf das zehnfache! erhöht, wie die New York Times berichtet.
So verdiente Goldman Sachs einerseits durch die erhöhten Lagermieten, andererseits aber auch durch die ansteigenden Aluminium-Preise. Zwischen den Lagern gab es ein regelrechtes „Metall-Karussell“ mit aluminiumbeladenen Lastwagen, das die behördlichen Auflagen, die übermäßig lange Lagerzeiten verhindern sollten, erfüllte.
Dabei war die britische Metallbörse LME für die Aufsicht zuständig. Beide wurden jetzt wegen dubioser Geschäfte mit Aluminium angeklagt.