Nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Mai uns EU-Bürgern das Recht auf das Verschwinden aus dem Google-Index zugesprochen hat, hat der Internetkonzern zunehmend Probleme, das Urteil korrekt umzusetzen.
Seit der Konzern Ende Mai sein eigens erstelltes Antragsformular online geschaltet hat, sind mehr als 70.000 Anträge auf Löschung eingegangen – insgesamt bedeutet das die Bearbeitung von über 260.000 Links.
Zur Umsetzung des schwammig formulierten EuGH-Urteils richtet Google extra einen unabhängigen Beirat ein, der geeignete Richtlinien erarbeiten soll – neben Wikipedia-Gründer Jimmy Wales wurde auch Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) in das achtköpfige Gremium berufen. Man wolle unbedingt die Qualität des eigenen Suchindex erhalten, deswegen stehe man jedem Löschantrag kritisch gegenüber, heißt es.
Die Fakten sprechen aber eine andere Sprache: Nach Berichten von Golem und der Welt löscht Google zurzeit nahezu alles, was angefragt wurde. Golem spricht von “Durchwinken”. Es ist zu hoffen, dass die Suchmaschine das bals besser macht, sonst kann man über das Löschformular jede missliebige Veröffentlichung aus dem Index nehmen lassen…