Zwangsrouter, also vom Netzbetreiber nach Gutdünken aufgezwungene Geräte am Internet-Anschluss, die der Anschlussinhaber nicht nach Belieben gegen bessere oder sichere Router tauschen kann, will die Bundesregierung eigentlich verhindern.
Und dabei sollte die Bundesnetzagentur eigentlich helfen, aber sie macht offensichtlich das Gegenteil. Sie hatte noch im Herbst 2013 nach anhaltenden und geharnischten Protesten zu einer entsprechenden Anhörung aufgerufen. Die Sachbearbeiter versprachen, sie würden die Stellungnahmen später zur allgemeinen Einsicht veröffentlichen.
Das stinkt regelrecht nach Parteispenden
Das taten diese Beamten dann zwar auch, aber heimlich, still und leise, damit es bloß niemand mitkriegt. Man muss sich fragen, weshalb es dazu keine Mitteilung gab. Stattdessen landeten die mehr als 300 Dokumente einfach so auf dem unübersichtlichen Server der Agentur, und das auch nur als einzelne PDF-Dateien.
In dieser gänzlich unbearbeiteten und unkommentierten Form kann niemand erkennen, ob sich jemand die Mühe gemacht hat, die Eingaben nach Inhalten oder Argumentationsrichtung zu sortieren und vor allem, was das erbracht hat.
Das erinnert an die typische Vorgehensweise, die unsere Regierung an den Tag legt, wenn sie Lobbyisten und andere Interessenvertreter zufrieden stellen will. Das riecht förmlich nach Parteispenden, genau wie vor einigen Monaten die Verlängerung der Umweltverschmutzung für die Automobilindustrie gegen Parteispenden an die CDU ungewünschte Realität wurde.
Hilfe und Überblick von anonymer Seite
Wer sich trotzdem einen Überblick verschaffen möchte, kann nun dazu zwei Dokumente aus einer anonymen Quelle nutzen. Im ersten Dokument sind alle alle Stellungnahmen zu Zwangsroutern zu einem einzigen PDF-Dokument zusammengefasst (rund 33 MByte), so dass man alle Eingaben in einem Rutsch nach Stichworten durchsuchen kann. Im zweiten Dokument, einer einfachen Textdatei, sind die extrahierten Argumente pro und contra Zwangsrouter zusammengefasst.
Es ist nicht überraschend, dass sich die meisten Teilnehmer der Anhörung eindeutig gegen Zwangsrouter stellen. Einige führen auch auf, wie sich das Modell einer freien Routerauswahl etwa auf Kabelmodem- oder Glasfaseranschlüsse übertragen lässt. Die Zusammenfassung führt sehr deutlich vor, wie viele Nachteile Zwangsrouter verursachen.
Weitergehende Informationen dazu finden Sie auch bei Heise. Es geht um Ihre Rechte!