Für Stromerzeuger ist in den letzten Jahren immer am 15. Oktober die Weihnachtsbescherung, denn heute wird die Höhe der EEG-Umlage fürs nächste Jahr bekannt gegeben. Aber nicht etwa von unabhängigen Sachverständigen – nein, das dürfen die feinen Herrschaften durchaus selbst festlegen.
Fast alle Verbraucher müssen ab Januar mit spürbaren Strompreiserhöhungen rechnen, denn die über den Strompreis zu zahlende Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) steigt um einen Cent und wird für 2014 auf den Rekordwert von 6,24 Cent je Kilowattstunde festgesetzt, teilten die vier Übertragungsnetzbetreiber mit, die für die Verwaltung der Förderzahlungen zuständig sind.
Das bedeutet für den Durchschnittshaushalt, dass der gleiche Stromverbrauch wie im Vorjahr jetzt ca. 35 Euro pro Jahr teurer wird. Das Geld geht dann von den Ärmsten der Armen, die sich am Ende des Monats kein Essen mehr kaufen können, an Bauern mit Windmühlen, milliardenschwere Offshoreparkbetreiber und reiche Eigenheimbesitzer mit Solaranlagen – die es alle nicht wirklich nötig haben.
Hier werden wieder die Ärmsten im Lande abkassiert, um es dann den Reichsten – auf Deutsch gesagt – in den unersättlichen Arsch zu schieben. Dass die Armen das nicht mehr bezahlen können und ihnen reihenweise der Strom abgeschaltet wird, geht den betuchten Herrschaften am selbigen vorbei.
Es ist sowas wie ein Treppenwitz, dass ausgerechnet die Energieversorger selbst festlegen dürfen, was die Hartz 4-Empfänger demnächst für ihren Strom zu bezahlen haben.
“Danke Mutti!” ist wohl das heutige Gebet der Anhänger “christlicher” Parteien…
Und je billiger der Strom an den Börsen gehandelt wird, weil immer mehr günstiger Ökostrom eingespeist wird, umso mehr müssen wir alle bezahlen.
Obwohl – alle ist ja auch nicht richtig. Denn die korrupten Politiker helfen gegen Parteispenden gerne den letzten paar Industriebetrieben, die noch die EEG-Umlage bezahlen, bei ihrem Antrag zur Befreiung davon.
Die Tagesschau schreibt dazu unter dem Titel “Lügen über Erfolgsmodell EEG-Umlage“:
“Eines haben die Kommunikationsstrategen von RWE, E.ON und Co. gemeinsam mit ihren Freunden in Politik und Medien bereits erreicht:
Der 15. Oktober ist zu eine Art Weihnachten mit umgekehrten Vorzeichen geworden. Die ganze Nation starrt wie gebannt auf diesen Tag, an dem die Höhe der EEG-Umlage fürs nächste Jahr bekannt gegeben wird.
Und mindestens die halbe Nation glaubt, dass davon ihr Schicksal, wenigstens aber ihr Wohlstand abhängt.
Was für eine Volksverdummung, was für ein Lügengebilde!“