Die Bundesbank macht sich Sorgen: Deutschland zählt bei der Umstellung auf das neue europäische Zahlungssystem SEPA zu den Schlusslichtern des Euro-Raums. Gut drei Monate vor dem Start der neuen europäischen Überweisungen am 1. Februar 2014 werde das System mit den internationalen Kontonummern IBAN noch besorgniserregend gering genutzt, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele am Donnerstag in Frankfurt und schloss: “Jetzt ist in Deutschland ein echter Endspurt fällig.”
Den Unternehmen drohen Liquiditätsengpässe und Kosten durch falsch abgewickelte Zahlungen. Besonders die Vorbereitung der kleineren und mittleren Firmen machtder Notenbank Sorgen.
Der Anteil der SEPA-Überweisungen in Deutschland lag im dritten Quartal bei nur knapp 14 Prozent. Von knapp 25 Millionen Überweisungen pro Arbeitstag müssten noch mehr als 23 Millionen umgestellt werden.
Noch schlimmer sieht es bei den Lastschriften aus. Dort wurden gerade einmal 0,68 Prozent im neuen Zahlungsmodus abgewickelt. Zwar könne man von den Nutzungszahlen nicht direkt auf den Stand der Vorbereitungen zurückschließen, der Aufwand dürfte aber gerade bei der Umstellung auf SEPA-Lastschriften nicht unterschätzt werden, meinte Thiele.