Für eine schicksalsschwangere politische Rede war der Balkon der equadorianischen Botschaft gestern die Plattform von Wikileaks-Gründer Julian Assange.
Er wandte sich direkt an Präsident Obama und forderte ihn auf, die Hexenjagd auf die Whistleblower-Plattform Wikileaks zu beenden und Bradley Manning frei zu lassen.
Assange forderte die USA auf, sich an die Werte zu erinnern, auf denen sie gegründet wurden. Denn ansonsten würden sich die Vereinigten Staaten immer weiter zu einem repressiven Staat verändern, in dem Journalisten aus Angst vor der Verfolgung durch den Staat schweigen und die Bürger hinter vorgehaltener Hand in der Nacht flüstern müssten. Es sei Zeit, dass die USA auf diesem Weg umkehren.
Auch dem Land Equador, das sich ja eigentlich Menschenrechte und Informationsfreiheit nicht unbedingt auf die Fahnen geschrieben hat, dankte Assange für das politische Asyl und den Ländern Bolivien, Brasilien, Chile, El Slavador, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Nicaragua und Peru für die Unterstützung.