Sollten die Sozis wirklich noch lernfähig sein – oder zumindest erkannt haben, dass der Wähler ihnen den Steigbügelhalter für Merkel übel nehmen wird?
Gestern soll die Koalitionsgruppe der SPD-Vizevorsitzenden Manuela Schwesig im Streit über die Homo-Ehe vorzeitig abgebrochen worden sein. “Ich kann den SPD-Mitgliedern unter diesen Umständen nicht empfehlen, einer Koalitionsvereinbarung zuzustimmen“, zitiert die Welt Frau Schwesig.
Zusammen mit der Kehrtwende der SPD in Sachen Linkspartei, die jetzt nicht mehr von Koalitionen ausgeschlossen sein soll, könnte man glauben, dass SPD-Chef Gabriel sich vom “Vizekanzler in spe” verabschiedet hat und über Rot-Rot-Grün nachdenkt – eine echte und allemale bessere Machtoption als ausgerechnet eine Koalition mit der Union.
Aber Vorsicht – es kann ja auch sein, dass Gabriel nur kurz vor dem Parteitag seiner SPD der Union noch einmal Druck machen möchte, um Ergebnisse zu erzielen, von denen er glaubt, dass ihm sein Parteivolk das Regierungsbündnis genehmigt.
Da könnte er sich aber auch schnell mal geschnitten haben, denn die meisten SPD-Mitglieder haben nicht vergessen, was ihnen die letzte Große Koalition eingebracht hat.
Es ist nicht sehr unwahrscheinlich, dass die Abstimmung der SPD-Mitglieder ähnlich ausgeht, wie die gerade erfolgte Abstimmung über die Olympiade in München…