Schon seit Wochen steht die türkische Währung unter Druck, jetzt sollen deutliche Zinserhöhungen der Lira wieder auf die Beine helfen.
Wie die türkische Notenbank CBRT nach einer Notsitzung in Ankara gestern Abend mitteilte, steigt der Leitzins (Benchmark Repo Rate) von bisher 4,5 auf satte 10 Prozent.
Der Satz, zu dem sich die Banken über Nacht Geld bei der Zentralbank leihen können, wurde von 7,75 auf 12 Prozent angehoben. Experten hatten mit lediglich 10 Prozent gerechnet. Weitere Zinssätze wurden auch noch deutlich heraufgesetzt.
Notenbankchef Erdem Basci hatte wegen der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in der Türkei bisher die Leitzinsen niedrig gehalten.
Zuletzt häuften sich Berichte, dass Regierungschef Recep Tayyip Erdogan sich gegen Leitzinserhöhungen ausgesprochen hat. Staatspräsident Abdullah Gul hatte dagegen noch gestern die Wichtigkeit der Unabhängigkeit der Notenbank betont.
Alarmiert wurden die Notenbanker vom jüngsten Kursrutsch – nach dem argentinischen Peso musste die türkische Lira seit Jahresbeginn die stärksten Verluste aller Schwellenländerwährungen hinnehmen.