Aus technischen Gründen muss Sim City angeblich jederzeit in Verbindung zu den Servern von Herausgeber Electronic Arts stehen – jedenfalls laut Lucy Bradshaw, ihres Zeichens Chefin des Entwicklerstudios Maxis.
An dieser Darstellung gibt es inzwischen erdrückende Zweifel: Zunächst stellte sich heraus, dass das Spiel auch ohne Serververbindung und ohne irgendeinen Hack schon von alleine ca. 22 Minuten weiter läuft.
Dann hat sich jetzt auf Reddit.com ein User Namens AzzerUK gemeldet, der den Disconnect-Timer dauerhaft deaktiviert hat und gleichzeitig auch Straßen über die Grenzen der Stadt hinaus bauen kann.
Den Beleg für Letzteres tritt er mit dem obigen Video an. Mit ein paar Tricks hat AzzerUK den Debug-Modus aktiviert und so noch eine dritte Möglichkeit erhalten: Er kann nämlich die Anzahl der tatsächlich im Spiel simulierten Sims feststellen.
Bei seinem Test waren das nur ungefähr 15.000 statt der vom Programm angegebenen 100.000.
Auch das ist ein Indiz dafür, dass Maxis wohl versucht hat, den Rechenaufwand des Programms größer erscheinen zu lassen als er ist, um so das mutmaßliche Märchen von der Auslagerung von Rechenleistungen zu unterstützen, mit dem der Spielehersteller den Onlinezwang zu begründen versuchte.
Es wird immer wahrscheinlicher, dass der für Solitärspiele völlig unnütze und bei den Spielern verhasste Onlinezwang wie von fast allen Kennern vermutet nur dem rigiden Kopierschutz, dem Schutz vor Weiterverkauf, dem Abstauben von Userdaten und ähnlichen witschaftlichen Zwecken dient.
Sie sollten solche Strategien nicht durch Kauf von SIM City 5 unterstützen – es gibt auch andere Aufbauspiele, die keinen Onlinezwang eingebaut haben.
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