Immerhin 9 Euro-Staaten bekamen von der amerikanischen Ratingagentur Standard & Poor’s schlechte Noten und wurden herabgestuft. Frankreich und Österreich verloren dabei ihre Top-Bonität und wurden von AAA auf AA+ heruntergestuft.
Italien, Spanien, Portugal und Zypern rutschten gleich zwei Stufen die Leiter herunter, während Slowenien, die Slowakei und Malta eine Stufe tiefer landeten.
Merkwürdig ist, dass EU-Währungskommissar Olli Rehn die Entscheidung zwar „abwegig“ nennt, aber immer noch keine Anstalten zur Gründung einer europäischen Ratingagentur gemacht werden. Und die USA lachen, der Dollar gewinnt gegenüber dem Euro immer mehr an Boden.
Die Herabstufungen können auch Auswirkungen auf den Erfolg des „Rettungsschirm-Systems“ ESFS haben.
Herr Schäuble verwechselt Ursache und Wirkung. Nicht die Urteile der Ratingagenturen sind das Problem, sondern die Schuldenpolitik vieler Euro-Staaten. Die Ratingagenturen zu beschimpfen, weil sie schlechte Nachrichten überbringen, hilft nicht weiter. Der Finanzminister sollte den Agenturen dankbar sein, dass sie durch ihre Ratings den Reformdruck auf Schuldenstaaten aufrechterhalten.