Auf der Suche nach neuen Einnahmemöglichkeiten haben Deutsche Telekom,Vodafone und O2 zur CEBIT wieder das tote Pferd Rich Communication Suite-enhanced (RCS-e) gesattelt. Das Vehikel zum Gelddrucken hört aber jetzt auf den Namen Joyn (Verbinde…).
Es ist ein verzweifeltes Stemmen gegen etablierte Dienste von Skype über WhatsApp bis hin zu iMessage – die drei deutschen Provider versuchen hier viel zu spät mit mangelnden Möglichkeiten bei deutlichen Kosten, einen SMS-Nachfolgedienst beim Kunden unterzubringen, der wirklich keinen Cent wert ist.
Joyn bietet keine Videotelefonate, es sei denn, man ruft den Partner dafür kostenpflichtig an. Das aber nur, wenn man kann, nur mit O2-Kunden oder gar iOS-Nutzern geht das überhaupt noch nicht. Und E+ will sowieso nicht mitmachen. Zum Versenden eines Fotos oder einer anderen Datei reicht ja auch der bekannte Email-Dienst, der auf jedem Smartphone läuft.
Ein Dienst wie zum Beispiel Skype liefert das alles umsonst. Videotelefonate in Spitzenqualität, Dateitransfer, Chat – was immer man braucht. Der angebliche Telekom-Mitarbeiter, der potentielle Kunden mit “Hallo, ich bin Olaf” im Werbevideo begrüßt, wird es schwer haben, einen einigermaßen wachen Internet- bzw. Smartphone-Nutzer von seinem teuren Produkt ohne Mehrwert, genau genommen sogar mit Minderwert, zu überzeugen. Selbst mit einem kurzen “kostenlos”-Einführungsangebot wird man damit wohl niemanden hinter dem Ofen hervorlocken.
Eigentlich sollte es das große Nichts namens “Joyn”schon 2011 geben, dann Anfang 2012, zuletzt im Sommer 2012 und jetzt gibt es das wohl wirklich nach Vodafone auch bei der Telekom. O2 arbeitet nach Informationen von Golem noch an der Implementierung.
Mein persönlicher Rat: Finger weg von der versuchten Abzocke!