Wer sich hier in Europa ein neues Samsung-Smartphone kauft und dann in Asien oder den USA die SIM-Karte eines Mobilfunkbetreibers aus Übersee einlegt, wird diese Kombination nicht in Betrieb bekommen.
Samsung baut nämlich seit August 2013 in seine neuesten Smartphones eine Regionalsperre ein, die das verhindert.
Dann poppt ein Fenster auf und verlangt die Eingabe einer PIN zum Entsperren dieser SIM-Karte.
Samsung beschränkt bei allen nach Ende Juli 2013 hergestellten Geräte aus den Reihen Galaxy S3, Galaxy Note 2, Galaxy S4 und Galaxy S4 Mini mit einer Regionalsperre (Region-Lock) den Betrieb eines neu gekauften Gerätes ohne SIM-Lock auf eine bestimmte Region.
Die Kunden reagierten empört – bei Amazon gab es einen regelrechten Shitstorm gegen die Regionalsperre. Schließlich haben ja die Käufer bei Amazon oder anderen Händlern ein offenes Gerät erworben, und erst als sie das Smartphone geliefert bekamen, konnten sie feststellen, dass es in Dutzenden von Ländern gesperrt ist.
Ein bei Heise getesteter unautorisierter Hack, bei dem die Sperre durch Aufspielen einer alternativen Software wie CyanogenMod 10.2 entfernt wird, ist kaum als Lösung zu bezeichnen. Hier muss man rechtliche oder Service-Probleme erwarten.
Inzwischen hat Samsung klargestellt, dass die Regionalsperre nur dann wirksam wird, wenn die erste in ein neues, europäisches Gerät eingesetzte SIM-Karte von einem Mobilfunkbetreiber außerhalb des zugelassenen Regionalbereichs stammt.
Setzt man aber als erste SIM-Karte die eines europäischen Providers in das neue Gerät ein und benutzt diese Kombi auch für mehrere Tage, ist das Samsung-Smartphone von der Regionalsperre befreit. Es kann danach mit allen SIM-Karten beliebiger Provider betrieben werden.
Der Sinn dieser Regionalsperre, die ja nur bei der Erstinbetriebnahme wirksam wird und dann durch einen Anruf beim Samsung-Service auch kostenlos entfernt werden kann, erschließt sich allerdings kaum jemandem.
Wenn man aber bedenkt, wie viele potentielle Samsung-Kunden sich wegen der Berichterstattung über die Regionalsperre für eine Alternative von LG, Huawei & Co. entschieden haben, hat Samsung hier ganz offensichtlich ein klassisches Eigentor geschossen.