Der amerikanische Whistleblower Edward Snowden ist nach einem Bericht von Golem für die kommenden drei Jahre in das Amt des Rektors der Universität Glasgow gewählt worden.
Der Ex-NSA-Mitarbeiter wird als Rektor der Uni unter anderem die Studenten vertreten und ihre Beschwerden bei der Verwaltung der Universität einbringen. Zusätzlich ist er auch Vorsitzender des Finanzausschusses.
Snowden hält sich seit letztem Sommer an einem unbekannten Ort in Russland auf. Dort gewährte ihm Putin ein einjähriges Asyl, nachdem er auf seiner Flucht aus den USA auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo hängengeblieben war.
Es ist nicht zum ersten Mal, dass die Universität einen Rektor in Abwesenheit gewählt hat. So wurde der Anti-Apartheid-Aktivistin Winnie Mandela nicht erlaubt, Südafrika im Jahr 1987 für die Wahl und Ernennung zur Rektorin zu verlassen. Auch der israelische Nuklearexperte Mordechai Vanunu, der das Atomprogramm seines Landes aufgedeckt hatte, konnte nach seiner Wahl im Jahr 2004 nie nach Schottland reisen.
Snowden ist ein Held und kein Verräter
Die Studenten hätten mit der Wahl Edward Snowdens gezeigt, dass sie ein Zeichen gegen die Massenüberwachung und die Eingriffe in ihre persönlichen Freiheiten durch Geheimdienste gesetzt haben, sagte Lubna Nowak zur BBC. Nowak hatte mit anderen Studenten die Kandidatur Snowdens initiiert. “Wir glauben, dass Whistleblower geehrt werden sollen. Sie sind Helden und keine Verräter.“
Snowden konnte überzeugende 3.347 Stimmen auf sich vereinen. Sein nächster Konkurrent, der episkopale Kleriker Kelvin Holdsworth, erhielt 1.563 Stimmen.