Nach Informationen der Kanzlei Werdermann von Rüden ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln endlich, wie die Abmahnungen durch U+C zustande kommen konnten. Die Anwälte sagten dies der Tageszeitung “Die Welt“. Heise berichtet darüber, Golem ebenso..
Die Abmahn-Anwälte der Kanzlei U+C hatten dem Landgericht Köln Dutzende Anträgen mit Tausenden IP-Adressen der Telekom vorgelegt, um die Postanschrift der Benutzer dieser IP-Adressen zu ermitteln.
Diese Benutzer sollen angeblich auf dem Portal Redtube urheberrechtlich geschützte Pornovideos illegal per Stream abgerufen haben sollen.
Wie U+C an die IPs gekommen ist, ist wohl die spannendste Frage in der Diskussion über die Zulässigkeit der eingesetzten Mittel. Rechtsanwalt Johannes von Rüden sagte der Welt:
“Wenn die Staatsanwaltschaften nun auch ohne Anzeigen ermitteln, bedeutet dies, dass hier offenkundig der Verdacht von Straftaten im Raum steht. Damit kann der Frage nachgegangen werden, wie itGuards die IP-Adressen tausender unbescholtener Bürger ermitteln konnte”.
Dabei steht auch infrage, ob die bisher unbekannte Firma ItGuards tatsächlich eine Software namens GladII 1.1.13 hergestellt hat, die die IP-Adressen beim Abruf von Streams ermittelt. Zu diesem behaupteten Programm hatte U+C auf Anfragen des Landgerichts Köln ein Gutachten vorgelegt.
An der Richtigkeit dieses Gutachtens, das nach Aussage der Abmahner die technische Funktion nicht einmal genau beschreibt, gibt es aber massive Zweifel – ebenso wie an der Existenz der Software selbst.