Gestern hat ja der Millionär Steinbrück, der für die deutsche Arbeiterpartei SPD als designierter Kanzlerkandidat auftritt, die Daten seiner Vorträge veröffentlicht. Danach hat dieser pseudosozialdemokratische wackere Wirtschaftsmann in drei Jahren mehr als eine Million Euro beim “Klassenfeind” verdient.
Der Arbeiter im prekären Arbeitsverhältnis wählt die SPD schon länger nicht mehr und der normale Nicht-mehr-Arbeiter in Hartz 4 auch nicht. Wie soll denn der bei Banken, Sparkassen und Wirtschaftsvereinigungen offensichtlich beliebte Millionär Steinbrück jetzt die in Scharen der SPD weggelaufenen Wähler zurück holen?
Wenn es darum ginge, Bänker und andere Profiteure auf Seiten des Kapitals anzulocken, wäre das mit Steinbrück sicher kein Problem. Denn er hat zusammen mit Schröder und Steinmeier maßgeblich dazu beigetragen, dass es Hartz 4, 1-Euro-Jobs und prekäre Arbeitsplätze gibt. Der Finanzkrise hat er als Finanzminister in Deutschland Tür und Tor geöffnet, als er die bis dahin bestehenden Regulierungen der Märkte auflöste.
Wen sollen die Deutschen Arbeitslosen oder prekär beschäftigten denn als Alternative wählen? Die Merkel, die ihnen auch noch die Finanzierung der nicht ans Stromnetz anschließbaren Windräder in der Nordsee vom Hartz 4 abgehen läßt, verhält sich zu Banken- und Wirtschaftsfreund Steinbrück wie Pest zu Cholera. Also kein realistisches Angebot für eine menschenwürdige Zukunft der Armen in Sicht.
Jetzt kommt die Krise auch auf Deutschland zu. Gestern wurde bekannt, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Jahresvergleich wieder hoch geht. Bald wird es auch in Deutschland Unruhen wie in Griechenland und Spanien geben, wo viele Leute inzwischen auf der Straße leben müssen. Und ein Peer Steinbrück ist sicher das ungeeignetste Mittel dagegen. Viele vermuten ja auch, dass der designierte Kanzlerkandidat eher als designierter Vizekanzlerkandidat im Ring steht.
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