Die neue europäische Sonde mit dem Namen “Gaia” bringt die bisher leistungsfähigste Digitalkamera aller Zeiten ins All. Sie soll eine extrem detaillierte Karte unserer Milchstraße in 3D zeichnen – und nicht weniger als eine Milliarde Sterne vermessen.
Unterwegs in Sachen Kartierung
Um die Größe der Milchstraße zu relativieren: Das sind dann nur 5 Promille der 200 Milliarden Sterne unserer Galaxis – wobei die vielen braunen Zwerge, die so lichtschwach sind, dass man sie kaum sehen kann, eher nicht voll berücksichtigt sind…
Das heute in den Weltraum startende Teleskop “Gaia” soll die bisher größte und detaillierteste 3D-Karte unserer Milchstraße erstellen. Und weil die zwei Tonnen schwere Sonde eine Digitalkamera mit bisher ungekannter Auflösung an Bord hat, muss sie sich gut überlegen, welche Daten sie überhaupt zur Erde funkt.
Gaia – ein galaktisches Teleskop!
Mit zwei eingebauten Teleskopen soll die Sonde Position, Farbe und Helligkeit von insgesamt einer Milliarde Sternen erfassen. Bei etwa jeder zehnten dieser Sonnen wird auch das Strahlungsspektrum gemessen. Daraus kann man unter anderem die chemische Zusammensetzung erkennen.
Dafür hat “Gaia” einen Bildsensor an Bord, der aus 106 einzelnen Detektoren besteht. Zusammengeschaltet bringen sie es auf nahezu eine Milliarde Pixel. Das ist ungefähr 50mal so viel, wie eine Profi-Spiegelreflexkamera vorweisen kann.