Die gewaltsamen Übergriffen der türkischen Polizei gegen Demonstranten in Istanbul wurden in den türkischen Medien fast totgeschwiegen – alle hatten Angst vor dem allmächtigen Staatsapparat des despotischen Erdugan.
So wurde dann wie auch im “arabischen Frühling” der Kurznachrichtendienst Twitter zur Informationsplattform für die Bürger der Türkei. Massenweise berichteten die Twitter-Nutzer unter Hashtags wie #direngeziparki oder #geziparki von dem kompromisslos harten Vorgehen der Polizei gegen die Protestierenden. Besonders die Demonstranten und Aktivisten nutzten Twitter dazu, sich zu verabreden und zu organisieren.
“Es gibt etwas, was sich Twitter nennt – eine Plage. Die größten Lügen sind hier zu finden“, äußerte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan gestern in der Fernsehsendung des bekannten türkischen Journalisten Fatih Altayli. “Für mich sind die sozialen Medien die schlimmste Bedrohung von Gesellschaften“.
Merkwürdig:auch Erdoğan besitzt einen Twitter-Account, sogar mit fast drei Millionen Followern. Und über diesen Account hat Erdogan schon fast zweitausend Mitteilungen abgesetzt – oder absetzen lassen, wenn seine Medienkompetenz nicht höher sein sollte als die des deutschen SPD-Kanzlerkandidaten Steinbrück.
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