Uber-Chef Travis Kalanick gibt einen Vorgeschmack auf TTIP

UberTravisKalanickTravis Kalanick, seines Zeichens Gründer und Chef des in der ganzen Welt umstrittenen amerikanischen Fahrdienstes Uber, tingelt durch die Lande und gibt zum Beispiel auf der der Internet-Konferenz DLD in München einen Vorgeschmack auf das, was wir von TTIP zu erwarten haben – und das ist nicht Gutes!

Tausche mäßigen Job gegen saumäßigen

Der Ami läuft durch die Lande und verkündet die Mär von Zehntausenden Jobs, die Uber angeblich schaffen soll – ohne dazu zu sagen, dass mindestens die gleiche Anzahl an Jobs auch wegfallen wird, denn die schon lange existierenden und legal arbeitenden Taxi-Unternehmen in Europa würden ja reihenweise Pleite gehen.

Statt Euro gibt es Rubel für die Fahrer

Es ist ja nicht so, dass sich durch das Auftauchen von Uber jetzt auf einmal die Zahl der Taxifahrten verdoppeln würde. Die Fahrer haben bisher für wenig Geld und niedriges Risiko für ein Taxiunternehmen gearbeitet und sollen in Zukunft für noch viel weniger Geld, dafür aber bei vollem Risiko als rollendes Präkariat für einen Internetladen tätig sein – das ist wie der Tausch eines Euro gegen einen Rubel!

Rechtswidrigkeit als Prinzip – Gesetze als Verhandlungsbasis

Genau wie bei TTIP ist das größte Problem die Rechtswidrigkeit der Tätigkeit. Die Fahrer haben weder einen Personenbeförderungsschein noch eine ausreichende Versicherung für den Fahrgast. Wer als Uber-Fahrgast bei einem Unfall zu Schaden kommt, ist der Gelackmeierte.

Kalanick sieht deutsches und europäisches Recht offensichtlich als eine Art “Verhandlungsbasis“, was man seinen Formulierungen wie zum Beispiel “abwarten, welche Anforderungen der deutsche Gesetzgeber stellen” unmissverständlich entnehmen kann. Vermutlich kann der Mann auch nicht lesen, sonst hätte er mal in das deutsche Personenbeförderungsgesetz geschaut…

An seinem Handeln wird das aber auch offensichtlich, denn Verfügungen und Verbote von Gerichten interessieren den neuen Turbo-Kapitalisten nicht die Bohne. Wenn das die “schöne neue Welt” sein soll, bleibe ich sowohl als Taxifahrer als auch als Fahrgast lieber in der alten, sicheren Welt.

Bild: Travis Kalanick / Uber / Wikipedia CC BY 2.0 / Heisenberg Media

Über Klaus

Ich beschäftige mich schon seit 40 Jahren mit dem Internet. Meine Schwerpunkte sind Seitenerstellung, Programmierung, Analysen, Recherchen und Texte (auch Übersetzungen aus dem Englischen oder Niederländischen), Fotografie und ganz besonders die sozialen Aspekte der "Brave New World" oder in Merkel-Neusprech des "Neulands".
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